Nachdem diese Woche aus dem Kabinett des Verteidigungsressorts eine politisch gesteuerte „Nebelgranate“ verschossen wurde die ihre Wirkung verfehlte aber dafür einen nicht wieder gut zumachenden Kollateralschaden bei den Bediensteten des Bundesheeres angerichtet hat, verfolgten vermutlich am 25.Juni 2020 unzählige Soldatinnen und Soldaten – darunter auch Führungskräfte – mit Spannung die ZIB2. Wir alle erhofften uns von der Bundesministerin Tanner klare Aussagen zur Zukunft des Bundesheeres. Allerdings hat die Ministerin aus der Sicht der Unteroffiziere hier eine große Chance vertan. Auf verständliche Fragen eindeutige Antworten zu geben und vor allem eine klare Botschaft an die tausenden Soldatinnen und Soldaten die sicher mit Interesse das Interview verfolgt haben, zu senden. Ebenso so viele haben sich nach dem herunterpredigen ihres vorgefertigten Textes enttäuscht wieder abgewendet. Was helfen dem einfachen Soldaten die Versprechen von zusätzlichen gepanzerten Räderfahrzeugen oder die Budgetsteigerung als Tropfen auf dem heißen Stein, wenn es schon an der Grundausstattung mangelt. Auch der bereits überstrapazierte Hinweis auf die politisch kalkulierte Teilmobilmachung der Miliz trägt wenig zur Motivation und Problemlösung bei. Effizienz des Bundesheeres steigern ja, Soldatinnen und Soldaten hinhalten und enttäuschen nein! Dann davon hatten wir in der Vergangenheit schon genug.
Mit kameradschaftlichen Grüßen
Othmar WOHLKÖNIG, Vzlt